Facebooknotiz vom 13.12.12,Annette Hagemann, Leitung Literaturhaus Hannover
Liebe Ruth,lieber Rainer, Lothar und Johannes, das war so ein schöner Abend, den Ihr vier uns gestern vorweihnachtlich beschert habt - da passt das vielbenutzte Wort "nachklingen" wirklich mal: Ich bin heute morgen gleich in Erinnerung an die Stimmung und die Musik aufgewacht. Und überhaupt hab ich gestern noch von gestandenen Burschen, die sonst allerhöchstens mal was "gut" finden, komplette Sätze gehört wie: "Das war betörend schön...!" War es auch wirklich. Eure Instrumente und Rainers Stimme sind ohne das geringste Hindernis directement ins Herz gegangen (auf eine viel, viel unkitschigere Weise, als meine Worte es hier versuchen), das Ganze bestens verknüpft mit Ruths toll gelesenen Texten - es war einfach alles richtig. Und denkt nicht, dass ich das als Veranstalterin jedem sage - oh nein! Ihr habt also mich und einige andere als große Fans gewonnen. Herzliche Grüße aus Hannover an Euch alle vier, Annette Gästebucheintrag, 12.12.14, Peter Schleßelmann, Horneburg „Meine Frau und ich sind jetzt das 3. Jahr diesem Konzertprogramm nachgereist...! Mittlerweile ist es so, dass erst wenn Rainer Piwek seine Version von „Oh Tannenbaum“gesungen hat, dann ist für mich Weihnachten. Wir freuen uns schon auf die nächsten Jahre.“ |
Konzertbesprechung Kulturverein Neu Wolmstorf 12.12.14
Weihnachten nach Hause Wer am vergangenen Freitag (12.12.) im Neu Wulmstorfer Ratssaal einen besinnlich-betulichen Abend mit “lieben, alten Weihnachtsliedern” erwartet hatte, musste sich buchstäblich eines besseren belehren lassen – zwar trugen der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Rainer Piwek (Gesang und Bassgitarre) und die beiden Gitarristen Lothar Müller und Johannes Wennrich in ihrem abendfüllenden Programm “Weihnachten nach Hause” durchaus Bekanntes wie “Süßer die Glocken nie klingen”, “Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen”, “Kommet ihr Hirten” oder – natürlich “O Tannenbaum” vor, dies allerdings in neuen, modernen Arrangements; und siehe da: Die “lieben, alten Weihnachtslieder” vertrugen es wunderbar, als Rockballade oder Countrysong vorgetragen zu werden! Mehr noch: Die jedem bekannten Texte weckten im “neuen Gewand” plötzlich in manchem das Bedürfnis, genauer hinzuhören und sich den eigentlichen Sinn dieser Texte wieder einmal zu vergegenwärtigen. Zugegeben: Man musste sich anfangs “einhören” in den ein wenig rauen, rockigen Gesang Rainer Piweks, aber je weiter der Abend voranschritt, desto enthusiastischer reagierten die Zuhörer im prall gefüllten Ratssaal auf die musikalischen Verfremdungen. Manches ragte heraus, wie die wunderschöne, lyrische Gitarreneinleitung des Klassikers “Leise rieselt der Schnee”, die den Schneefall tatsächlich “hörbar” machte und in eingestreuten schroffen Riffs wie Eis klirrte, oder die eigenwillige Bearbeitung des Schlafliedes aus der Oper “Hänsel und Gretel”, in der sich Gitarren und Sänger in geradezu himmlische Höhen schraubten… Zwischen den Liedern gab es Geschichten, die von weihnachtlichem Scheitern und chaotischen Krippenspielen, der unklaren Identität des Nikolaus, dem Weihnachtsrummel im 19. Jahrhundert handelten. Vorgetragen wurden diese von der in Neu Wulmstorf schon mehrfach mit Lesungen aufgetretenen, bekannten Schauspielerin Ruth Meyer, deren charmante Art des Textvortrags beim Publikum für große Heiterkeit sorgte. Nach zwei Stunden und zwei Zugaben endete eine vorweihnachtliche Konzert-Lesung, die das Publikum in heiterer Vorfreude auf das Weihnachtsfest entließ. |